Kameragesteuerte Unkrautbekämpfung - eine Verfahrenstechnik für die Praxis

Publikations-Art
Zeitschriftenbeitrag
Autoren
Oebel, H. and R. Gerhards
Erscheinungsjahr
2006
Veröffentlicht in
Journal of Plant Diseases and Protection
Verlag
Eugen Ulmer KG , Stuttgart
Band/Volume
Special Issue XX/
ISBN / ISSN / eISSN
1861-4051
Seite (von - bis)
181-187
Abstract

Eine Verfahrenstechnik der teilschlagspezifischen Unkrautbekämpfung mit Hilfe von Bildverarbeitung und georeferenzierten Applikationskarten wird seit 2004 in Getreide, Raps, Mais und Zuckerrüben eingesetzt. Für eine kameragestützte Unkrautbonitur werden Bispektralkameras verwendet, die konturscharfe und kontrastreiche Grauwertbilder von Kulturpflanzen und Unkräutern aufnehmen. Zur Erkennung von Unkräutern werden die geometrischen Formmerkmale der Pflanzen berechnet und mit einer Wissensbasis verglichen. Bei einer Erkennungsgenauigkeit von 73 % (Braugerste) bis 77 % (Zuckerrüben) konnten aus den klassifizierten Bilddaten Applikationskarten für die teilschlagspezifische Unkrautbekämpfung erstellt werden. Die Umsetzung der Applikationskarten erfolgt über eine GPS-gesteuerte Pflanzenschutzspritze mit drei getrennten Flüssigkeitssystemen. Bei Herbizideinsparungen von 22 % bis 70 % gegen Ungräser und von 4 % bis 80 % gegen Unkräuter konnten durchschnittlich 27,60 EUR/ha eingespart werden. Damit werden die berechneten Verfahrenskosten für die kameragesteuerte Unkrautbonitur und eine teilschlagspezifische Ausbringung mit einer Dreikammerspritze von 16,26 EUR/ha kompensiert.

Beteiligte Personen

Beteiligte Einrichtungen

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